12 wichtige Eigenschaften für mentale Stärke im Darts-Sport

12 wichtige Eigenschaften für mentale Stärke im Darts-Sport

Hallo Freunde des gepflegten Pfeilewerfens.

In meinem neuen Blog-Artikel geht es um die mentalen Fähigkeiten/Eigenschaften, die ein Darts-Spieler besitzen sollte.

Wenn meine Ausdrucksweise nicht „politisch korrekt“ ist, bitte ich höflichst um Entschuldigung! Ich schreibe meine Blog-Posts nicht im modernen Genderdeutsch. Egal, ob Weiblein, Männlein und auch alles dazwischen, ich respektiere jeden Menschen uneingeschränkt.

Wenn ich also „der Darts-Spieler“ oder „er“ schreibe, meine ich den Darts-Spieler als solchen.

Vollkommen geschlechtsneutral.

Also egal, wer seine Darts wirft, es heißt in meinen Blog-Posts „der Darts-Spieler“. Sollte ich jemals in einem Blog-Post über einen Darts werfenden Schimpansen berichten, heißt dieser auch „der Darts-Spieler“. Denke jedoch nicht, dass ein Schimpanse ein wichtiges Thema sein wird … aber wer weiß das schon so genau im Voraus. 

Dieser Blog-Artikel könnte an manchen Stellen minimale Spuren von Ironie oder Sarkasmus beinhalten...

Warum schreibe ich diesen Blog Artikel?

Aus unzähligen Gesprächen mit Darts-Spielern weiß ich, dass viele zwar wissen, dass mentale Stärke im Darts-Sport notwendig ist, aber kaum jemand kann genau definieren, was mentale Stärke denn ist.

Klar, wenn ein Darts-Spieler sein bestes Spiel, sein A-Game, im Wettkampf abrufen kann, auch unter Druck cool bleibt und die wichtigen Checkdarts kalt wie Hundeschnauze“ im Doppel versenkt, dann gilt dieser Darts-Spieler berechtigterweise als mental stark.

Mental stark zu sein, eine Top-Mentalität zu besitzen, ist es, was oft den feinen bis gewaltigen Unterschied ausmacht, wenns um die Wurst geht … oder den Pokal … Preisgeld …

Doch die Begriffe mentale Stärke oder Siegermentalität sind in meinen Augen nur die Oberbegriffe oder Sammelbegriffe.

Um diese mentale Stärke im Darts-Sport erreichen zu können, bedarf es einiger Eigenschaften und Fähigkeiten.

Eigenschaften, die nicht nur im Darts-Sport, sondern auch im Leben außerhalb des Darts wichtig und hilfreich sind.

Der Unterschied vom Darts zum „normalen Leben“ ist, dass man im normalen Leben Schwächen besser „verstecken“ kann. Fehlendes Selbstvertrauen könnte zum Beispiel mit coolen Klamotten oder einer schicken, fetten SUV Karre überspielt werden. Eigene Ängste können mit einer witzigen Bemerkung Mitmenschen ablenken und sie denken lassen, man wäre cool und hätte wie immer alles im Griff.

Bekommt man etwas nicht auf die Reihe, findet man im real Life recht schnell einen Schuldigen oder zumindest eine gute Ausrede.

Seit dem Kindesalter üben wir uns mehr oder weniger intensiv und erfolgreich darin, unsere Schwächen weitestgehend zu verbergen. (Gelernt haben wir dies von den Erwachsenen und unseren Vorbildern.) Je besser uns dies gelingt, desto weniger Anlass und Sinn sehen wir darin, an unseren Schwächen zu arbeiten.

 

Da vieles eben im „Außen“ passiert und wahrgenommen wird, funktioniert diese Strategie relativ gut.

Nur wenige Menschen besitzen ausreichend Empathie, um hinter die Maske zu blicken oder machen sich nicht die Mühe.

Natürlich ist meine Beschreibung etwas überspitzt, doch ich denke, es gibt kaum jemanden im real Life, der frei von Schwächen, Ängsten oder Zweifel ist. Der eine mehr, der andere weniger.

Nun gibt es aber ein gewaltiges Problem!

Darts ist anders! Man kann nichts wirklich verstecken. Alles wird brutal und gnadenlos sichtbar.

Als ich sehr aktiv Darts spielte, versuchte ich, teilweise erfolgreich, meine Schwächen mit extrem viel Training am Board auszugleichen. Ich litt, seit ich denken kann, an Nervosität bei Prüfungen (z. B. Führerschein) und durch extremes Lernen konnte ich diese Nervosität auf ein einigermaßen erträgliches Niveau senken.

Nach dem Motto „never change a winning system“ wandte ich dieses System unbewusst auch im Darts-Sport für mich an. Diese Methode ließ mich jedoch relativ schnell an meine Grenzen stoßen. Je größer die Herausforderungen wurden, desto weniger funktionierte mein schönes System.

In meinen Darts mental online Coachings sage ich des Öfteren „Darts ist ein Spiegelbild des Lebens“.

Kaum irgendwo wird einem so brutal der Spiegel vorgehalten und Schwächen aufgezeigt, wie in einem Darts Wettkampfspiel, in dem es nicht gut läuft und das Kopfkino verrückt spielt.

Bei genauerer Betrachtung kann man, sofern man das will, dann auch Parallelen erkennen zu den Problemen, die man im real Life mit sich herumschleppt.

Nur kann man diese dann am Board oder Automaten nicht mehr überspielen, denn das Resultat ist für jeden klar und brutal sichtbar. Man kann sich nicht verstecken oder jemanden die Schuld für seine Probleme zuschieben. Darts ist brutal ehrlich!

Ich liebe Darts!

Denn es gibt kaum eine (Indoor) Sportart, die so viel Raum und Chance für persönliche Entwicklung bietet und diese Entwicklung dann auch das Leben abseits von Sisal und zwei Meter großen bimmelnden Taschenrechnern extrem bereichern kann.

 



Die schwierigste Zeit in unserem Leben ist die beste Gelegenheit, innere Stärke zu entwickeln.“

Dalai Lama

 

Nun aber zum wichtigen Teil … den einzelnen „Zutaten“ für mentale Stärke im Darts-Sport

 

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1.Selbstbewusstsein

Über den Begriff Selbstbewusstsein könnte ich wohl auf Anhieb 50 DIN A4 Seiten Schreiben. Ein recht simples Wort mit schier unendlicher Tiefe. Hier und heute will ich nicht sooo tief bohren und die Bedeutung von Selbstbewusstsein im Darts-Sport etwas unter die Lupe nehmen.

Selbstbewusstsein wird oft mit Selbstvertrauen verwechselt, oder in einen Topf geworfen. Doch beide Eigenschaften stehen für sich selbst. Wenn man das Wort Selbstbewusstsein aufbröselt, dann bekommt man

Sich seiner Selbst bewusst sein“.

Für den Darts-Sport bedeutet das, sich seiner Stärken und Schwächen bewusst zu sein. Zu wissen, was man kann, ist meiner Meinung, dringend notwendig, um ein passendes Ziel zu finden. Stell Dir vor, Du programmierst Dein Navi. Du weißt nicht genau wo Du hin willst und Du weißt nicht genau wo Dein jetziger Standpunkt ist. Würde nicht viel Sinn machen, so zu starten, nicht wahr?

Deshalb ist es wichtig zumindest im groben zu wissen, wer man ist, wie man ist, was man kann und was weniger, was man will, was man nicht will.

Wenn sich ein Darts-Spieler zum Beispiel als großes Ziel die PDC Tour-Card setzt, um sich zu den 128 Auserwählten zählen zu dürfen, dann ist das ein großes, motivierendes Ziel.

Wäre dieser Darts-Spieler jedoch sehr weit von dem Level, das dort konstant gespielt wird entfernt, kann das rasant in Richtung Frustration kippen.

Es reicht ja auch nicht alle 10 Legs einmal zwischen 12 und 18 Darts spielen zu können.

So kann Selbstüberschätzung und ein zu hochgestecktes Ziel rasch dazu führen, dass man recht unsanft auf den Boden der Tatsachen aufklatscht.

Oder ein Darts-Spieler hat alle spielerischen Fähigkeiten, um in der PDC Elite mitzumischen.

Er kann sich jedoch unbewusst nicht für den Lifestyle eines PDC Profis erwärmen. Nicht jeder bevorzugt es an 40+ Wochenenden im Jahr weit entfernt von Familie und Freunden im Hotelzimmer aus dem Koffer zu leben.

Bestehen solche oder ähnliche innere Zweifel, kann es zu leistungshemmenden mentalen Blockaden führen, die im Unterbewusstsein ihr Wurzeln haben.

Warum ist das so?

Weil unser bewusstes Denken nur ca. 5-10 % unseres Denkens ausmacht.

Der Rest, ca. 90 % unseres Denkens, basiert auf unserem Unterbewusstsein. Hier sind unsere Glaubenssätze, Überzeugungen, Verhaltensmuster und Ängste Zuhause. So wird quasi jede Entscheidung zuerst unbewusst im Unterbewusstsein überprüft, ob sie denn schädlich oder hilfreich ist. Es werden Erfahrungen aus der Vergangenheit mit der Entscheidung in der Gegenwart abgeglichen. Das Resultat dieses in Bruchteilen von Sekunden durchgeführten Faktenchecks unseres Unterbewusstseins wird dann an unser bewusstes Denken weitergeleitet.

Nun treffen wir eine bewusste Entscheidung, die eigentlich vorher schon im Unterbewusstsein getroffen wurde, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Unser Unterbewusstsein will uns in erster Linie vor Schaden bewahren, deshalb ist es oft überfürsorglich. Wie Helikopter Eltern, die in allem eine Bedrohung für ihr Kind sehen.

Darum ist es wichtig, das bewusste Denken stets zu überprüfen und zu hinterfragen. „Glaube nicht alles, was Du denkst“ und vor allem, „Glaube nicht alles, was Du über Dich denkst“.

Denn Du bist der Schöpfer Deiner Gedanken. Auch wenn diese im Unterbewusstsein geboren wurden, kann man diese Gedanken mit genauer Betrachtung ins richtige Licht und die passende Relation rücken.

Selbstbewusstsein im Darts-Sport bedeutet auch, das Denken, das Kopfkino, während eines Wettkampfs wesentlich besser regulieren zu können. Im Idealfall das Denken so zu optimieren, dass es während des Wettkampfs unterstützend wirkt oder sich beinahe ganz verabschiedet.

Das wäre dann der Flow Zustand.

Ohne einem gesunden Selbstbewusstsein ist vieles nur sehr schwer möglich und erreichbar.

 

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2.Selbstvertrauen

 

 

Sich seiner Selbst bewusst zu sein, den Stärken bewusst zu sein, bedeutet jedoch nicht automatisch, dass man ein hohes Maß an Selbstvertrauen besitzt.

Du kannst auch wissen, dass Du etwas hervorragend kannst, aber trotzdem nicht ausreichend Selbstvertrauen aufbauen, weil immer wieder Zweifel aufploppen, besonders dann, wenns am Board nicht wie gewünscht läuft.

Du willst Dein Selbstvertrauen stärken?

Dann schau Dir genau Deine Stärken und auch Schwächen an. Arbeite an Deinen Stärken, damit schwächst Du Deine Schwächen.

Natürlich solltest Du auch an Deinen Schwächen arbeiten.

Aber nicht nur oberflächlich, sondern in die Tiefe gehend. Die Schwächen an der Wurzel packend.

Wenn Du etwa ein von Gott begnadeter Scorer bist, aber Du auf Doppel Deine Schwächen hast, stellt sich die Frage, warum ist das so?

Klar kannst Du täglich trainieren und 3000 Darts auf Doppel werfen. Vermutlich wird sich Deine Quote auch etwas verbessern. Aber es ist auch möglich, dass es einen tieferen Grund gibt, warum Du Deine Checkdarts ungenügend nutzt.

Die Gründe dafür können vielschichtig sein.

Oberflächlich könnte es sein, dass Du Dir zu viel Druck machst, Angst hast daneben zu werfen, Versagensangst. Es könnte sein, dass Du Deinen Fokus verlierst, weil Dein Denken damit beschäftigt ist, was die Konsequenzen eines Fehlwurfs wären. Oder auch die Folgen eines Treffers.

Etwas von der Oberfläche nach innen gehend, in die Tiefe, würdest Du bei genauer Betrachtung vermutlich die Gründe finden. Dazu gehört einiges an Mut und Selbstbewusstsein.

Warum Mut fragst Du Dich vielleicht?

Viele Menschen setzen sich nur widerwillig mit ihren Ängsten und Problemen auseinander, bevorzugen es diese zu verdrängen. Was dazu führt, dass Problemlösung nur im oberflächlichen stattfindet. Im Außen, aber nicht im Innen.

Die Problemlösung im Außen wäre es im Beispiel „Doppel nicht treffen“, das Training auf Doppel zu erhöhen. Die Problemlösung im Innen wäre es zu ergründen, warum man sich so extrem unter Druck setzt, gerade dann, wenn Lockerheit und Fokus unbedingt gefragt sind.

Es könnte sein, dass man zu sehr in der Vergangenheit weilt, bei den vergebenen Check-Chancen vergangener Spiele. Oder zu sehr in der Zukunft, bei dem, was sein wird, wenn man wieder nicht trifft … was werden die anderen sagen …

Doch im Moment des Wurfes auf das entscheidende Doppel sollte man absolut im Moment sein. Frei von Gedanken und Zweifel … nur die Handlung des Wurfes automatisiert abrufen, sonst nichts.

Die Technik des Visualisierens bietet hervorragende Möglichkeiten, um solch ein Problem zu eliminieren oder zumindest stark zu reduzieren. 

 

Meiner Ansicht und Erfahrung nach geht Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen Hand in Hand. Ein starkes Selbstvertrauen lässt sich am besten mit einem klaren Selbstbewusstsein erreichen. Wobei ein klares Selbstbewusstsein nicht automatisch ein hohes Maß an Selbstvertrauen bedeutet. Selbstvertrauen wird bei Menschen ab der frühen Kindheit aufgebaut oder eben nicht.

Dabei spielen Eltern und die Menschen um einen herum eine große und prägende Rolle. Ein Mensch, was wir Darts-Spieler auch zweifelsohne sind, der in früher Kindheit für erfolgreich absolvierte Aufgaben gelobt wird, baut natürlich mehr Selbstvertrauen auf, als ein Kind, das bei jeder Kleinigkeit überwiegend kritisiert wird.

 

Versuche es, Du kannst das“ fördert das Selbstvertrauen natürlich wesentlich besser als „Lass das, das kannst Du nicht“.

Ob man nun will oder nicht ... diesen Rucksack schleppen wir alle durch unser Leben und Darts-Spiel.

Für die einen, die das Glück hatten, volle Unterstützung zu genießen, wirkt dieser Rucksack auch positiv. Für die weniger glücklichen bedeutet dieser Rucksack vermutlich Selbstzweifel und Versagensangst. Das Gefühl, nie gut genug zu sein.

Doch man kann und sollte am Selbstvertrauen arbeiten.

Ich rate jedem Darts-Spieler auf beiden Ebenen an der Stärkung des Selbstvertrauens zu arbeiten. Im Außen durch gezieltes Technik/Wurf Training und im Innen durch die mentale Arbeit in die Tiefe, Mentaltraining. Das Resultat erfolgreicher Arbeit auf beiden Ebenen wird sein, dass der Spieler sein volles Potenzial abrufen und weiter entwickeln kann. Ganz nebenbei wird er auch als Mensch, als Persönlichkeit wachsen.

Sei Dir Deiner Stärken bewusst und verdränge Deine Schwächen nicht.

Wenn Du Lust hast, empfehle ich eine ehrliche Liste mit Deinen Stärken und Schwächen anzufertigen.

Solltest Du tiefer in dieses Thema einsteigen wollen, empfehle ich Dir meinen Darts mental Academy Masterclass Video Kurs .

 

Mit einem Zitat will ich die Themen Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen abschließen.

 

Wer wie ein stolzer Adler fliegen will, sollte nicht denken wie eine dumme Gans!“

Zitat Richard Weese

 

 

3.Motivation

Vorweg, nicht jeder Darts-Spieler will PDC Profi werden oder den WM Titel im E-Darts gewinnen.Wie hoch Dein Motivationslevel sein sollte, hängt natürlich auch mit Deinen Zielen zusammen.Gelegentlich treffe ich in meinen Darts mental online Coachings, die ich per Skype oder Messenger Video Call abhalte, auf Darts-Spieler mit Motivationsproblemen.

Als Darts mental Coach oder mental Coach im allgemeinen, ist es nicht ungewöhnlich in Coachings an dem Thema Motivationsprobleme zu arbeiten. Was auffällt ist jedoch, dass fast alle Darts-Spieler, die über Motivationsprobleme klagen, oder diese im Laufe der Darts mental Coachings bei sich entdecken, durchaus ambitionierte Ziele verfolgen.

Während sich manch einer einen konstanten 80er-Average zum Ziel gesetzt hat, wollen sich andere so schnell wie möglich die PDC Tourcard sichern. Doch fehlt es an der unbedingt nötigen Motivation, mehr Zeit und Energie in das tägliche Training zu investieren. Einerseits sind diese Darts-Spieler frustriert, da sie ihre Ziele nicht erreichen, andererseits können sie sich kaum aufraffen das Training durchzuziehen, das notwendig wäre, um das angestrebte Level zu erreichen.

Wenn nun ich als mental Coach mit „Du tust zu wenig dafür um Deine Ziele zu erreichen, wir sollten an Deiner Mentalität arbeiten“ hält sich deren Begeisterung meist in Grenzen.Die Darts-Spieler sind vermutlich frustriert, dass ich ihnen nicht mit simplem Handauflegen oder einem magischen Zauberspruch den Weg zu ihrem ersehnten Ziel ebnen kann, ohne dass sie viel dazu tun müssen.

Und ich bin ein klitzeklein wenig frustriert darüber, dass Darts-Spieler mit einem eigentlich tollen Potenzial nicht Willens sind ihr bestmögliches zu geben um ihr hohen Ziele erreichen zu können. In die Weltklasse auf- und einzusteigen ohne dafür alles zu geben ist aus meiner Sicht vorsichtig gesagt etwas naiv.Sich allein auf sein Talent zu verlassen, reicht auf dem Niveau (bei den allerwenigsten) nicht aus.
Warum ist es manchmal schwer, sich zu motivieren?

Selbst wenn ich mental Coach bin, so bin ich nicht frei von Problemen. Auch Motivationsprobleme gehören zu meinen persönlichen Herausforderungen. Nobodys Perfect!

Um eines ganz klarzustellen. Ich verurteile keinen Darts-Spieler, egal welche Probleme er hat.

Wer von Euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie/ihn/es“ (Es wurden Steine geworfen, da Darts noch nicht erfunden waren)

         sagte schon ein sehr weiser Mann

 


Mein Ziel und Aufgabe ist es zu analysieren und Lösungsmöglichkeiten für den Darts-Spieler zu finden. Die Spieler auf ihren Weg zum Ziel mit Rat und Tat zu begleiten. Doch auf den Weg machen, müssen sie sich selbst. Ich kann ja niemanden an den Ohren Richtung Ziel zerren … obwohl das sicher witzig aussehen würde.


Das Ziel, das sich manche Darts-Spieler setzen, sehe ich als die Ursache für Motivationsprobleme. Als positiver Typ sehe ich aber auch in so gut wie jedem Problem die Chance, dieses zu lösen, besonders wenn man die Ursache kennt.


Grundsätzlich ist es gut, ein Ziel zu haben. Denn dadurch kommt man in die Handlung. Diese Handlung bringt uns dann im optimalen Fall Schritt für Schritt dem auserkorenen Ziel näher.
So weit, so gut. Liest sich einfach und sollte dann ja einfach umzusetzen sein. Sollte …


Denn jetzt kommen wieder die zweieiigen Zwillinge, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen ins Spiel.Es reicht nicht sich einfach mal eben ein Ziel zu setzen und sich zu sagen …Jo … ich werde jetzt PDC Profi und in 6 Monaten hol’ ich mir die Tourcard, in 18 Monaten bin ich Top32 … yeah!“

Die Frage ist, passt dieses Ziel zu meinem Selbstbewusstsein und meinem Selbstvertrauen?Denn wenn dieses Ziel nicht passt, dann ist oft fehlende Motivation die Folge.Oder brutal ehrlich gesagt …Wenn sich ein Spieler nicht zu 100 % zutraut, sein Ziel erreichen zu können und nach dem Erreichen dieses Zieles auch mit den Konsequenzen und Veränderungen klarzukommen, kommt es nicht selten zu einer mentalen Blockade.

Diese Blockade kann sein, dass man sich aus unbewusster Selbstschutz nicht dazu aufraffen kann, das notwendige zu tun. Man fängt erst gar nicht an, sich Richtung Ziel zu arbeiten. Das ist zwar frustrierend, doch unbewusst weit weniger frustrierend wie ein Scheitern.Das Unterbewusstsein beschützt uns somit vor größerer Schädigung, da es annimmt, dass wir diesem Ziel nicht gewachsen sind.

Auch Dartitis kann eine mögliche Blockade sein.Zum Thema Dartitis kommt es ausführlich im nächsten Blog-Post.Deshalb sind diese ersten 3 Blog Punkte so enorm wichtig.Die übrigen natürlich auch.

Alles spielt zusammen, wie ein geniales Orchester und ergibt einen wunderschönen Sound, wenns passt.(Wenns nicht passt, dann ist der Sound eher wie der vom gemischten Katzenchor, nach dem Schnüffeln einer Überdosis Baldrian)

Um dieses Problem zu lösen, gibt es zwei Möglichkeiten.

1. Das Ziel so anpassen, dass es für Dich als Darts-Spieler und Mensch passt.
2. An Deiner Mentalität arbeiten und Deine mentale Stärke steigern, damit Du Dein hohes Ziel erreichen kannst.
Wichtig außerdem… DER WEG IST DAS ZIEL Genieße jeden Schritt Richtung Deines Zieles, auch wenn der Weg ein steiniger ist.

Hier klicken zum Video

 

4.Ehrgeiz

 

 

Ohne dem Thema Ehrgeiz die Wichtigkeit abzusprechen, mache ich es kurz.
 
Ehrgeiz ist gut und wichtig. Gesunder Ehrgeiz!
Wird dieser Ehrgeiz allerdings zu Verbissenheit, wirkt er eher schädlich auf unser Darts-Spiel ein.
Denn Verbissenheit ist der Killer Nummer 1 für Lockerheit und Leichtigkeit.
Eben diese Lockerheit und Leichtigkeit ist es, was wir unbedingt benötigen, um das bestmögliche Spiel ans Board zu zaubern.
Ein schmaler Grat. Zu wenig Ehrgeiz bringt einen Spieler nicht zu seinem Ziel. Verbissenheit macht es einem Spieler außerordentlich schwer, sein Ziel zu erreichen. Deshalb würde es Sinn ergeben, das Level des Ehrgeizes immer wieder zu überprüfen, ob das so passt und nicht zu hoch oder zu niedrig ist. Wie fühlst Du Dich mit Deinem Ehrgeiz?
 
 

5. Akzeptanz/

Frustrationstoleranz

 

Darts ist, wie es eben ist. Akzeptiere das oder leide.Es geht immer mal auf und ab, was die Leistung betrifft.
Eine wilde Achterbahnfahrt.
Dabei sieht dieser Sport so unglaublich einfach aus … für Menschen, die ihn nicht ausüben.
Genau darin liegt ein mögliches Problem für Frustration.
Was hat der, was ich nicht habe und warum schaff’ ich es nicht auf konstant hohen Niveau meine Darts zu werfen?“


Diese Frage stellen sich wohl einige Darts-Spieler. Zugegeben, ich habe mir diese Frage auch des Öfteren so oder ähnlich gestellt.
Die Antwort, die ich für mich fand.
Ich habe mich zu sehr damit beschäftigt, was mir der Darts-Sport geben sollte. Nicht aber, was ich dafür tun muss, um mein volles Potenzial abschöpfen zu können.
Niemand kann Darts auf seine Bedürfnisse hin verändern.
Doch viele wollen das nicht wahrhaben. Es fehlt an der grundlegenden Akzeptanz, was das Darts Spiel von einem Spieler verlangt. Jemand, der zum Beispiel im Fußball erfolgreich war, muss das noch lange nicht automatisch im Darts-Sport sein. Denn Darts ist anders!
 
Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!“
Zitat J.F.K


Ich habe dieses berühmte Zitat an den Darts-Sport angepasst
 
„Frage nicht, was du vom Darts-Sport erwarten kannst, sondern was der Darts-Sport von dir erwartet, um erfolgreich zu sein!“
Zitat Ritsch
 
Mein Tipp
Akzeptiere und liebe Darts für das Spiel, das es ist.
Du kannst vielleicht Deinen Lebenspartner verändern und an Deine Bedürfnisse anpassen, bei Darts funktioniert das aber auf gar keinen Fall.
Ok … mit dem Lebenspartner funktioniert es auch nicht wirklich.
 
Nehme die Höhen und Tiefen als ein Teil des Spiels wahr.
Gewinnen und gut spielen ist schön … lernen und Weiterentwicklung findet aber in erster Linie in den weniger guten Phasen statt.
Akzeptiere und lerne … und du wirst in schlechteren Phasen weniger leiden.
 
Nett gesagt
 
Es gibt keinen Darts-Spieler, der immer konstant sein A-Game abrufen kann. Jeder muss durch tiefe Täler wandern.
Warum sollte es ausgerechnet bei Dir anders sein?
 
Weniger nett gesagt
 
Höre auf zu Jammern, sonst wird das nix!


Hier klicken zum Video

 

6. Selbstliebe

 

Das Wort Selbstliebe passt nicht so wirklich in die bisweilen raue Welt der Pfeilewerfer. Und doch wäre es unklug, dieses Thema vollkommen zu ignorieren, was viele Darts-Spieler leider tun.
 
Im Zusammenhang mit dem Darts-Sport ist es meines Erachtens essenziell anständig mit sich selbst umzugehen.
Sich nicht selbst zu zerfleischen, wenns nicht gut läuft.
Selbstkritik ist angebracht und wichtig.
Wenn Du Dich jedoch selbst fertig machst, unendlich von Dir enttäuscht bist, Dich beschimpfst und niedermachst …
Wie soll daraus dann eine positive Haltung und Lockerheit entstehen?
Viele Darts-Spieler stehen sich selbst extrem im Weg. Sind sich selbst der einzig wahre Gegner.
Du kennst das Buch oder Film, Dr.Jekyll and Mr.Hyde?
 
Ich kenne Darts-Spieler, die, davon bin ich zu 100 % überzeugt, nur aufgrund des miserablen Umganges mit sich selbst ihre Ziele nicht erreichen und mehr oder weniger frustriert auf der Stelle treten. Oder sich zurückentwickeln.
 
Es gibt jedoch eine sehr einfache Formel, welche ich kreiert habe, die ich jeden Darts-Spieler und Menschen mit auf den Weg geben will!
Die ich auch bei mir täglich anwende …
 
Behandle Dich niemals schlechter, als Du Deinen besten Freund behandeln würdest!“
 
Würdest Du Deinen besten Freund so schlecht behandeln, wie Du es teilweise mit Dir selbst machst?
 
 
 

7. Disziplin

 

Ahhh ich liebe dieses Wort!
Vermutlich eine der deutschesten aller Eigenschaften.
Als ich zwei Jahre alt war, sagte mein Oppa schon zu mir
Bub … Ordnung und Disziplin muss sein!“
Etwas später wurde mir nahegelegt
Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen“
Ich bin sicher, dass sich zu dieser frühen Kindheit meine Muss-Allergie“ entwickelt hat.
Aber natürlich ist eine gewisse Disziplin notwendig, will man im Darts-Sport oder auch außerhalb ambitionierte Ziele erreichen.
Die Disziplin, sein Wurf/Techniktraining durchzuziehen, setze ich mal voraus. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Mir geht es hier aber mehr um die mentale Disziplin.
Positiv zu bleiben, auch wenns nicht gut läuft.
 
Nicht gleich bei jeder kleinen oder mittleren Krise das Equipment zu wechseln oder den Wurfstil zu verändern. Im Idealfall weißt Du, was zu tun ist und was wichtig ist, um dorthin zu gelangen, wo Du hin willst. 
 
Vertraue … Dir … Deinen Wurfstil, mit dem Du schon klasse Ergebnisse erzielt hast … deinem Material, mit dem Du klasse Spiele abgeliefert hast … mach weiter, denn je weniger Du veränderst und im Vertrauen bleibst, desto schneller überwindest Du Krisen.
Akzeptanz … ich habe das Wort Krise aus meinem Darts-Spiel gelöscht. Für mich sind es Phasen, die zum Darts gehören, wie das Werfen der Pfeile. Diese Phasen sind Teil des Spiels. Man wächst daran oder verzweifelt.
 
Willst Du wachsen oder verzweifeln?
 
 

8. Ausdauer

 

Viele Darts-Spieler wollen nicht wahrhaben, dass Darts kein 100 Meter Sprint ist, sondern ein Marathonlauf ist.

Will jemand einen Marathon laufen, benötigt er eine gewisse Ausdauer. Körperlich wie auch mental. Zumindest körperlich sind wir Darts-Spieler nicht so gefordert wie der Langstreckenläufer. Mental sieht es da schon anders aus.

Geduld und Ausdauer sind gefragt. Natürlich kann man sich innerhalb zwei Jahren vom Total-Anfänger zum hervorragenden Darts-Spieler entwickeln. Meiner Coaching-Erfahrungen nach … und auch meiner eigenen Darts-Spieler Erfahrung … kommt es oft nach ca. zwei Jahren stetiger Verbesserung zum ersten brutalen Einbruch. Kurz gesagt … nach ca. 2 Jahren und Average ca. 60–65.Dieser Zeitpunkt ist für viele Darts-Spieler der Knackpunkt. Mancher denkt, die Entwicklung ginge immer so weiter. Von 60 Ave auf 70. Von 70 Ave auf 80. Von 80 Ave auf 90. und dann noch ein wenig mehr und Schwuppdiwupp hat man PDC Top-Level erreicht.

Das kann schon auf einen Darts-Spieler so zutreffen. Aber vermutlich nur bei einem unter tausend.

Ungefähr 70 % aller mir bekannten Dartitis betroffenen Spieler hat es in der „2 Jahre, 60er-Average“ Phase erwischt. Bei allem Ehrgeiz … ohne Ausdauer und Geduld wirds verdammt zäh mit der Entwicklung zu vollem Potenzial.

Um noch einmal zum Thema Ehrgeiz zurückzukommen. Viele Darts-Spieler verfügen über den notwendigen Ehrgeiz und der Motivation, ihr Darts-Spiel im Außen zu verbessern. Das, was eben für jeden sichtbar ist. Den Average, die Check-Quote, die Ranglisten-Platzierung, den Turnier-Sieg. Vernachlässigen dabei aber sträflich, dass Darts ein Mental-Sport ist. Das Außen ist das Board Training, das unbedingt notwendig ist, um die Automatismen der Wurfbewegung abzuspeichern, um diese vollkommen automatisch abrufen zu können.

Das Innen ist, seine mentale Stärke, seine Mentalität so zu entwickeln, dass man als Spieler diesen abgespeicherten Wurf auch zu jeder Zeit und unter Druck abrufen kann. Die Kombination aus beiden, dem Außen und dem Innen halte ich für den besten Weg. Das bedeutet auch ins Wurftraining mentale Elemente zu integrieren, um dann im Wettkampf cool, locker und fokussiert zu sein.

 
 

 

9. Zuversicht / Optimismus

 

Optimist zu sein bedeutet für mich nicht mit einer rosaroten Brille durchs Leben zu laufen und alles total Dufte zu finden.
Es ist vielmehr eine Lebenseinstellung, das Glas halb voll zu sehen und das bestmögliche aus einer Situation zu machen.
Ein Pessimist beschwert sich bei Regen über das beschissene Wetter … ein Optimist tanzt im Regen!
Als Urbayer will ich den berühmten Karl Valentin zitieren

 

Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch!“

 

Ein solches oder ähnliches Denken ist auch im Darts genial.

Auch wenn Dein Darts-Spiel nicht dem entsprichst, was Du von Dir erwartest ... mach das beste draus, was Du daraus machen kannst. Analysiere und finde die Möglichkeiten zur Verbesserung.

Mit negativen, pessimistischen Denken wird kaum ein positives Resultat entstehen. Oder salopp gesagt.

Aus einem traurigen Arsch, kommt kein fröhlicher Furz“ … hüstel …

Je positiver Du mit Enttäuschungen umgehen kannst, sie für Deine Entwicklung als Darts-Spieler nutzen kannst, desto schneller wirst Du schlechte Phasen hinter Dir lassen.

 

Es fühlt sich ohne Zweifel super an, wenn das eigene Darts-Spiel klasse läuft, doch am meisten lernt man in den Phasen, wo es nicht sooo toll läuft.

Deshalb … bleib positiv und zuversichtlich. Denn jede Phase in Deiner Karriere gibt Dir etwas sehr Wichtiges.

Feedback … wenn Du dieses Feedback gut für Dich nutzt, ist auch eine schlechte Phase wertvoll und wird zu einer guten Phase. Wie ich in Coachings oder auch zu mir immer wieder sage.

Es gibt keine schlechten Darts, es gibt nur Feedback das es zu nutzen gilt“

 

 

10. Abgrenzung

 

Richtige Siegermentalität misst sich nicht mit den Möglichkeiten der Anderen. Sie bringt uns dazu, für uns selbst der Beste zu werden.“

Autor unbekannt

 

Das Wort Abgrenzung liest sich sehr trocken und sagt zunächst nicht viel aus, im Kontext des Darts-Sportes.

Was ich damit meine, ist Folgendes.

Vergleiche Dich nicht zu sehr mit anderen.

Klar, es ist sinnvoll, von erfolgreichen Darts-Spielern zu lernen. Du solltest dabei aber sehr genau hinsehen und ganz allein für Dich entscheiden, ob das der richtige Weg ist, mit dem Du Dich auf Dauer auch identifizieren kannst und wohlfühlst. Setze Dich nicht unnötig unter Druck, wenn Du die Leistung anderer Spieler siehst. Du bist Du!

Setze Dich nicht unnötig unter Druck, wenn Du in einem Team spielst. Unterstütze Deine Mitspieler, aber spiele Dein Spiel. Ein Team gewinnt oder verliert zusammen. Mach Dir nicht den Druck, unbedingt die Punkte für Dein Team einfahren zu müssen. Sei fokussiert auf Dich und Dein Darts-Spiel, damit hat man genug zu tun.

Wenn Du gegen stärkere Darts-Spieler in Training oder Wettkampf spielst, nehme es als positive Motivation.

 

Da ich kein riesiges Fass aufmachen will (krasses Wortspiel) werde ich hier nicht auf das Thema Alkohol im Darts-Sport eingehen. Vielleicht schreibe ich ja irgendwann einen Blog -Artikel darüber, inwieweit Alkohol hilfreich, schädlich oder Placebo ist. Schau mer mal.

 

Mach Dein eigenes Ding!

Werde die beste Version Deines Selbst!

 

Wenn Du dabei meine Unterstützung willst, melde Dich einfach bei mir per E-Mail

[email protected]

11. Emotionale Balance

 

Die Liste der mentalen Eigenschaften/Fähigkeiten ist keine Rangliste. Wäre es eine Rangliste, würde das Thema „Emotionale Balance“ ganz weit oben stehen. Mit emotionaler Balance meine ich eine gewisse emotionale Ausgeglichenheit.

Egal, ob man nun der total gechillte Typ ist oder ein Emotionen-Monster.

Es ist im Darts-Sport einer DER mentalen Top-Eigenschaften eine innere emotionale Ausgeglichenheit zu besitzen.

Dabei kommt es vor, dass eigentlich recht entspannte Typen im Darts-Wettkampf das genaue Gegenteil sind. Oder auch, dass temperamentvolle Typen im Wettkampf sehr ausgeglichen sind.

Denn Darts ist anders!

Warum ist es von Vorteil, eine gute emotionale Balance im Wettkampf zu besitzen?

 

Ein Beispiel

Ein Kugelstoßer puscht sich vor dem Werfen seiner mehrere Kilos schweren Kugel. Durch das sich selbst Puschen setzt er Adrenalin frei, welches extra Kräfte mobilisiert und die Muskeln in einen gewissen Kampfmodus versetzt.
Genauigkeit ist nicht wichtig, solange er die Kugel nur einigermaßen gerade nach vorn bringt und nicht übertritt.
Natürlich hat dieser Kugelstoßer durch Training seine Wurftechnik automatisiert und führt diese auch im Idealfall automatisch aus. Er nutzt das Adrenalin für extra Energie.

 

Würde ein Darts-Spieler so vorgehen, wäre Verkrampfung das Resultat. Zumindest würde er seine Lockerheit beim Wurf verlieren, da das Adrenalin in den Muskeln den Wurf verändert. Was bei einer kiloschweren Stahlkugel funktioniert, ist bei 20 Gramm schweren Darts eher hinderlich.

Natürlich würde sich ein Darts-Spieler niemals freiwillig so pushen wie ein Kugelstoßer oder Kraftsportler.

Aber durch die Anspannung und den selbst erzeugten Druck geschieht das in ähnlicher Form automatisch.

Das Gehirn nimmt eine Stresssituation wahr, dass der Wettkampf ja mehr oder weniger ist. Daraufhin wird Adrenalin ausgeschüttet. Der Arm fühlt sich schwer an, verkrampft und der Wurf kann nicht mehr automatisch ausgeführt werden. Das bewusste Denken mischt sich jetzt ein … und wenn man im Wettkampf meint, man müsse seine Wurfbewegung kontrollieren, dann ist Bestleistung nahezu unmöglich zu erreichen.

Der Flow Zustand … im Tunnel zu sein … ist ein Zustand gefühlter Leichtigkeit. Relativ frei von Emotionen.

War man während eines Darts-Spiels in einem Flow Zustand, wird man im Nachhinein feststellen, dass man weitestgehend frei von Denken oder Emotionen war.

Je weniger Emotionen wir in unserem Darts-Spiel haben, desto leichter werden wir in den Flow-Zustand eintauchen können. Nur im Moment zu sein … im JETZT …

Emotionen entstehen durch Erwartungen und Bewertung.

Schaffst Du es „nur“ zu werfen, ohne das Geworfene in Gut oder Schlecht zu bewerten, wirst Du Deine Konstanz wesentlich steigern können.

Logisch betrachtet … Du kannst Dich über eine 26 noch so ärgern, es wird keine 140 mehr daraus und wenn Du Dich auf den Kopf stellst oder Purzelbäume schlägst. Es spricht nichts dagegen, sich nach dem gewonnenen Spiel zu freuen, oder nach einem verlorenen Spiel ein wenig zu ärgern. Aber während des Spiels sind Emotionen wesentlich mehr schädlich als hilfreich. Klar sieht man auf der großen PDC Bühne Spieler, wie den Iceman der seinen Emotionen freien Lauf lässt. Da steckt aber meiner Ansicht nach mehr die Absicht dahinter in den Kopf des Gegenspielers zu kommen und diesen aus dem Fokus zu bringen, als die eigene Leistung damit zu steigern. Außerdem ist auch der Iceman bei Floor Turnieren ohne Zuschauer wesentlich ruhiger.

Man kann selbst auf dem höchsten Level sehen, wie sich Top-Profi Spieler mit ihren Emotionen selbst aus dem Spiel nehmen. Besonders sichtbar wird das durch eine veränderte negative Körpersprache und Mimik.

Ich bin mir sicher, dass selbst in den Top 8 der PDC noch jeder Spieler Potenzial zur Verbesserung der mentalen Fähigkeiten besitzt.
Aber zurück zur emotionalen Balance …
Diese emotionale Balance ist trainierbar.

Tipp

Beobachte Deine Emotionen im normalen Leben.
Versuche sie ausbalanciert zu halten.
Nicht gleich bei jeder Kleinigkeit in die Luft gehen …
Nicht bei jeder negativen Nachricht im TV oder den sozialen Medien in eine Art Weltuntergangsstimmung abzudriften.
Hinterfrage Deine Emotionen, ob sie in dem gefühlten Moment angebracht, notwendig oder übertrieben sind.
Mache das auch in Deinem Wurf/Technik Training oder im Mannschaftstraining. So lernst und trainierst Du besser, mit Deinen Emotionen umzugehen und diese zu kontrollieren.

Die Punkte, die ich hier in diesen Blog Artikel anspreche, wirken alle zusammen. Niemand wird in allen Eigenschaften oder Fähigkeiten Perfektion erlangen. Ganz einfach, weil Perfektion im Darts-Sport eine Illusion ist. Niemand ist jeden Tag gleich gut drauf. Die Herausforderungen ändern sich und bei Erreichen höherer Leistungslevel ändern sich auch die mentalen Anforderungen.

Es ist ein stetiger Prozess, die mentalen Fähigkeiten zu entwickeln und sie auf einem hohen Level zu halten.

Stillstand ist Rückschritt.

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12. Flexibilität

Sei flexibel!

Du hast ein Ziel, dass Du unbedingt erreichen willst, aber Du schaffst es einfach nicht?
Bau Dir erreichbare Zwischenziele ein.
Du kannst aus unterschiedlichen Gründen (Arbeit, Familie, Krankheit) Dein Training nicht so durchziehen, wie Du es für notwendig hältst? Passe Dein Ziel so für Dich an, dass es sich realistisch und erreichbar anfühlt.

Du solltest Dir auch mit gutem Gefühl vorstellen können, wie es sein wird, wenn Du Dein Ziel erreicht hast.

Das Herunterschrauben der Erwartungen ist immer noch wesentlich besser als dauernde Enttäuschung und Frust.

Überprüfe immer wieder mal Deine mentalen Stärken und Schwächen und arbeite an ihnen. Das ganze Leben ist Veränderung und Darts ist ein Spiegelbild des Lebens.

 

Spaß am Spiel

Last but not least …

Das allerwichtigste.

Hab Spaß am Darts-Spiel!

Erinnere Dich immer wieder an Deine Anfänge.

Wie viel Spaß Du hattest, obwohl Du grottenschlecht warst.

Denn wir alle haben mal begonnen und niemand war vom ersten Darts an ein wirklich guter Darts-Spieler. 

(Gary Anderson mal ausgenommen, wenn man den Geschichten seiner ersten Würfe glauben darf.)

Lasse es nicht zu, dass Dir diese Freude am Darts Spielen abhandenkommt.

Das geschieht meist schleichend, wenn aus dem puren Spaß am Darts-Spiel nur noch die Freude an einem hervorragenden Ergebnis wird. Viele sind sich dessen nicht bewusst, aber etwa 90 % aller Darts-Spieler, mit denen ich in den letzten 10 Jahren Coachings absolvierte, sind unbewusst in diese Falle getappt.

 

Atme, lächle und genieße das Spiel“, sagte vor vielen Jahren ein Züricher Darts-Spieler zu mir vor meinem ersten Liga-Spiel dort.

Er hat den Nagel auf den Kopf getroffen!

 

Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit und Zeit, die Du für das Lesen meines Blogartikels investiert hast. Ich hoffe, Du kannst für Dich etwas aus meinem Geschreibsel für Dein Darts-Spiel nutzen. Sehr gerne kannst Du Dich in den Kommentaren verewigen, würde mich sehr darüber freuen!

 

Good Darts wünscht Ritsch (Richard Weese)

 

 


ÜBER DEN AUTOR

Autor

Richard Weese

Meine Mutter belehrte mich, als Jüngling einst … „Bub, stell Dich anständig vor, bevor Du Dich mit jemandem unterhältst“.

Als folgsamer Sohn will ich diesen wertvollen Tipp natürlich auch in meinem ersten Blog-Artikel über Darts Mentaltraining nicht ignorieren.

Mein Name ist Richard Weese, meist kurz Ritsch genannt. Geboren im schönen Oberbayern und seit 2019 in Süd-Ost Asien Zuhause. Mit atemberaubender Geschwindigkeit bewege ich mich auf die 60 zu. Ein positiver Mensch, wie ich es bin, würde sagen „im besten Alter“. Ein weniger positiver würde vielleicht sagen „jenseits von Gut und Böse“.

Doch eines ist gewiss. In meinen bisher 56 gelebten Jahren durfte ich sehr viel Erfahrung in den verschiedensten Bereichen ansammeln, die ich mit Dir teilen werde.

Als Darts-Spieler kenne ich den schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn, den wir in unserem Darts-Spiel immer wieder erleben.

In den vergangenen 12 Jahren durfte ich als Darts-Mental Coach, oder zu gut deutsch Darts Mentaltrainer, hunderte Darts-Spieler dabei unterstützen ihr Darts-Spiel zu verbessern.

Vom Anfänger bis Top PDC Spieler.

In meinen Blog Beiträgen wirst Du mich noch besser kennenlernen. Viel Spaß beim Lesen und good Darts wünsche ich Dir!

liebe Grüße Ritsch

Darts mental Academy Masterclass Video Kurs